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Zwangsstörungen: Wenn Gedanken und Handlungen zur Last werden


Fast jeder Mensch hat gelegentlich merkwürdige oder störende Gedanken, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Für die meisten Menschen sind diese Gedanken jedoch schnell wieder vergessen. Bei Menschen mit einer Zwangsstörung nehmen solche Gedanken eine völlig andere Dimension an: Sie wiederholen sich unaufhörlich, führen zu intensivem Unbehagen und zwingen Betroffene dazu, ritualisierte Handlungen auszuführen, um die Angst zu lindern.


Was sind Zwangsstörungen?

Eine Zwangsstörung ist eine psychische Erkrankung, die durch zwei Hauptmerkmale gekennzeichnet ist: Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Zwangsgedanken sind wiederkehrende, aufdringliche Gedanken, Bilder oder Impulse, die als unangenehm und störend empfunden werden. Häufig beziehen sich diese Gedanken auf Themen wie Sauberkeit, Symmetrie, Gewalt oder religiöse Ideen. Um das durch die Zwangsgedanken ausgelöste Unbehagen zu reduzieren, entwickeln Betroffene Zwangshandlungen. Diese können körperliche Handlungen wie wiederholtes Händewaschen, Zählen oder Kontrollieren sein, aber auch mentale Rituale wie das Wiederholen bestimmter Sätze oder das Aufsagen von Gebeten umfassen. Zwangshandlungen bieten jedoch nur kurzfristige Erleichterung und verstärken langfristig die Erkrankung.


Symptome und Auswirkungen

Menschen mit einer Zwangsstörung verbringen oft viele Stunden am Tag damit, ihre Rituale auszuführen, was ihre täglichen Aktivitäten stark beeinträchtigt. Die Symptome können so schwerwiegend sein, dass sie Beziehungen, Arbeit oder Schule negativ beeinflussen. Viele Betroffene schämen sich für ihre Gedanken und Verhaltensweisen und versuchen, ihre Symptome zu verbergen, was die Isolation verstärken kann.

Ein häufiger Kreislauf entsteht: Zwangsgedanken verursachen Angst und Stress, woraufhin Zwangshandlungen ausgeführt werden, um diese negativen Gefühle zu reduzieren. Da die Zwangshandlungen aber niemals das zugrunde liegende Problem lösen, kehren die Gedanken und Ängste wieder, oft stärker als zuvor.


Behandlungsmöglichkeiten

Eine der erfolgreichsten Behandlungsmethoden für Zwangsstörungen ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), insbesondere eine spezielle Form, die als Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP) bekannt ist. Bei ERP setzen sich die Betroffenen absichtlich den Situationen oder Gedanken aus, die Zwangsgedanken auslösen, ohne jedoch die Zwangshandlungen auszuführen. Dies hilft, die Angst allmählich zu reduzieren und den Zwangsgedanken ihre Macht zu nehmen.


Zusätzlich zur KVT kann auch eine medikamentöse Behandlung in Erwägung gezogen werden, vor allem bei schwereren Fällen. Medikamente, die auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, haben sich als wirksam erwiesen, um die Intensität von Zwangsgedanken und -handlungen zu verringern.


In einigen Fällen kann auch die systemische Therapie hilfreich sein, insbesondere wenn familiäre Dynamiken die Zwangsstörung beeinflussen. Die Einbeziehung der Familie in den therapeutischen Prozess kann dazu beitragen, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, das die Behandlung erleichtert.


Hoffnung auf Besserung

Zwangsstörungen können das Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigen, doch mit der richtigen Therapie ist eine deutliche Besserung möglich. Viele Menschen, die an einer Zwangsstörung leiden, können durch Therapie lernen, ihre Symptome zu kontrollieren und ein weitgehend normales Leben zu führen.

In meiner Praxis für Psychotherapie in Grünwald bei München unterstütze ich meine Patient:innen dabei, ihre eigenen Erfahrungen mit Zwängen zu verstehen und neue Wege zur Bewältigung zu finden.

Dr. Patrick Fornaro

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