Traumasensible Haltung: ein sicherer Rahmen für Heilung
- Patrick Fornaro

- 6. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
Menschen mit traumatischen Erfahrungen tragen oft eine große Last. Gewalt, Flucht, Verluste oder Missbrauch können lange nachwirken – manchmal über viele Jahre hinweg. Eine traumasensible Haltung bedeutet, diesen Erfahrungen mit Respekt, Verständnis und Sorgfalt zu begegnen. Sie schafft einen Raum, in dem Sicherheit spürbar wird und Heilung möglich sein kann.
Was macht eine traumasensible Haltung aus?
Zentral ist vor allem die Erfahrung von Sicherheit: keine Abwertung, kein Druck, keine überraschenden Schritte. Transparenz und Mitbestimmung helfen, Kontrolle zurückzugewinnen. Eine tragfähige Beziehung – geprägt von Stabilität, Empathie und Verlässlichkeit – ist ein weiterer Grundpfeiler.
Darüber hinaus geht es darum, Ressourcen zu stärken und den Blick nicht nur auf das Leid, sondern auch auf Überlebensstrategien zu richten. Wichtig ist: Stabilisierung hat Vorrang vor einer direkten Auseinandersetzung mit belastenden Erinnerungen. Erst wenn genügend innere und äußere Stabilität vorhanden ist, kann eine behutsame Annäherung an Trauma-Inhalte sinnvoll sein.
Ein weiterer Aspekt ist die Würdigung von Schmerz und Trauer. Gefühle wie Verzweiflung oder Verlust sollen ihren Raum haben, ohne dass sofort eine Lösung gesucht werden muss. Ruhe, Langsamkeit und Geduld bilden den Gegenpol zu den Überforderungen der Vergangenheit.
Warum ist das wichtig?
Eine traumasensible Haltung verhindert Retraumatisierung und eröffnet gleichzeitig Möglichkeiten zur Heilung. Sie ist kein fertiges Verfahren, sondern eine Grundhaltung: achtsam, schützend und wertschätzend. Sie vermittelt, dass nicht nur die Wunden gesehen werden, sondern auch die Kraft, die das Überleben erst möglich gemacht hat.
In meiner Praxis für Psychotherapie in Grünwald bei München ist die traumasensible Haltung ein zentrales Prinzip. Mit langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Traumafolgestörungen achte ich darauf, Sicherheit, Stabilität und Ressourcenorientierung konsequent in den therapeutischen Prozess einzubinden.



